Lebensgestaltung

Das sehr nützliche Bullet Journal

Leider hat mein Notizbuch für dieses Jahr keinen richtigen Platz für einen Titel…

Leider hat mein Notizbuch für dieses Jahr keinen richtigen Platz für einen Titel…

Teil vom Future Log

Teil vom Future Log

Monatsübersicht + Seite für Alles

Monatsübersicht + Seite für Alles

Tagesseite mit eingeschobenen Symbolschlüsselblatt

Tagesseite mit eingeschobenen Symbolschlüsselblatt

Seit ein paar Jahren führe ich einen sogenannten Bullet Journal. Es heißt “Bullet” Journal, weil es auf die Reduzierung setzt und dadurch vor allem aus Bullet-Points - also knappe Einträge - besteht. Ein Bullet Journal ist wie ein kombinierter/s Planer/Notizbuch, der inhaltlich und strukturell beweglich ist. Es fängt mit einem Blanko-Notizbuch an, der nummerierte Seiten hat (zum Beispiel einen Leuchtturm 1917 oder ein Dingbats Notizbuch).

Folgende Komponenten werden dann handschriftlich reingeschrieben bzw. für spätere Befüllung erstellt:

  • Ein Titelblatt für das Jahr

  • Ein Schlüssel von Zeichen für die schnelle Organisation bzw. Migration von Punkten

  • Ein Index, der nach und nach befüllt wird

  • Ein sog. Future Log, der alle Daten im Jahr als Übersicht darstellt und die Möglichkeit bietet, wichtige Termine, die noch in der Zukunft liegen, einzutragen

  • Eine Monatsübersicht

  • Evtl. eine Seite, etwa namens “Mental Inventory,” “Bucket List,” oder “Brain Dump”, um diverse Gedanken zu sammeln

  • Wochen- oder Tagesblätter, die zum Befüllen sind

  • Eventuell Trackers, um Gewohnheiten, Zielerreichung, Wetter, gelesene Bücher, Finanzen, Nia-Fokusse, Yoga-Erlebnisse, Weisheiten der Kinder, Zufallsgespräche in der Bahn (just joking ;-)) usw. nachvollziehen zu können

  • Eventuell nicht-organisierte Sammlungen von Ideen usw., die dann später z. B. in den Future Log migriert werden können

Es hört sich alles vielleicht recht banal oder konfus an. Ich werde es auch nicht hier zu sehr vertiefen, denn es gibt ein hervorragendes Buch darüber (siehe unten). Ich möchte euch hier nur kurz sagen, warum ich persönlich dieser Form der Organisation so sehr zu schätzen gelernt habe. Das ist, weil ich es als ein Catch-All erlebe, wie ein Gefäß, in dem alles rein kann - diverse Gedanken und To-Dos, sowie Projekte, die inhaltlich und zeitlich organisiert und strukturiert werden wollen.

Wenn ich z. B. etwas erreichen will, kann ich zuerst darüber frei schreiben - unter anderem vielleicht auch seinen Stellenwert und Relevanz im Ganzen zu entdecken. Dieses Schreiben wird dann zu Punkte umwandelt, die dann in den Future Log eingeordnet werden, um schließlich in den jeweiligen Monaten und Tagen migriert zu werden. Wenn ein Eintrag doch nicht zeitlich passt oder es fehlen Vorstufen, wird es wieder zurück in den Future Log untergebracht. Und wenn es erledigt ist, kommt zu jedes Projekt, jeder Aufgabe und jedes klitzekleine Arbeitspaket einen schönen X vorne. Dadurch, dass man alles per Hand schreibt, verbessert man nicht nur seine Handschrift, sondern man hat auch reichlich Zeit, zu überlegen, ob den Eintrag des Schreibens wert ist. So beginnt man, Unwesentliches auszusieben.

Der Erfinder von der Bullet-Journal-Methode, Ryder Carroll, macht den Punkt, dass gerade in der Welt der Digitalisierung, wo so viele Sinneseindrücke unsere Aufmerksamkeit nehmen wollen, die Langsamkeit und die Reduzierung des Schreibens uns wieder zu unseren eigentlichen Pfad zurück führen können, und zwar ganz in unserem natürlichen Tempo.

Wenn du mehr über Bullet Journaling erfahren willst, empfehle ich Ryder Carrolls Buch:

Die Bullet-Journal-Methode: Verstehe deine Vergangenheit, ordne deine Gegenwart, gestalte deine Zukunft